Digital Analytics predictions 2018

Wir haben mehrere Experten aus dem Bereich Analytics und Digital Marketing darum gebeten uns an ihren Prognosen zur Entwicklung der Branche in diesem Jahr teilhaben zu lassen. Es ist keine große Überraschung, dass der Datenschutz DAS große Thema des Jahres 2018 sein wird. Aber das ist nicht das einzige, was auf uns zukommen wird … Entdecken Sie, was die kommenden Wochen und Monate bringen mögen. Wir geben Ihnen dafür 100% natürliche Vorhersagen, frei von Algorithmen, gemacht von Menschen für Menschen!

Jede Strategie braucht einen starken, nachweisbaren ROI

Es ist offensichtlich, dass 2018 ein entscheidendes Jahr wird. Erstens werden Omnicommerce und kundenorientierte Analysen eine große Herausforderungen für Marketer darstellen. Zweitens wird die DSGVO noch für ein paar Überraschungen sorgen … 2018 wird das Jahr der Rationalisierung sein! Egal ob Künstliche Intelligenz, IoT oder die Segmentierung für den Fortschritt sorgt: Marketer müssen ihre Gewohnheiten ändern und einen DPO (Data Protection Officer) mit hinzuziehen. Je weiter sich Projekte entwickeln, desto komplexer wird ihre Technologie. 2017 haben bestimmte Advertiser sich an riskante IT-Projekte gewagt, aber 2018 können Marken auf viel umfassendere Listen von Use Cases zurückgreifen. Deshalb sind sie in der Lage, ihre Handlungen anhand konkreter Beispielen auszurichten. 2018 erfordert jede Strategie einen starken, nachweisbaren ROI um zu gedeihen. Das zugrundeliegende Prinzip der Analyse des Beitrags des Marketings zur Customer Journey wird im Jahr 2018 eines der Hauptanliegen der Marketingteams bleiben.


Romain Baert

Mitbegründer und Leiter der Solution Consultants bei Mazeberry

 


Es reicht nicht länger nur datengetrieben zu sein. Die Analyse des Marktumfelds ist der Schlüssel

2018 müssen Unternehmen Entscheidungen auf eine andere Weise treffen indem sie die Analysen ihres eigenen digitalen Ökosystems und das ihres Marktumfelds vertiefen. Viele Unternehmen haben angefangen, ihre digitalen Daten zu analysieren, um ihr Geschäft anzukurbeln. Datengetrieben zu sein ist großartig, aber das reicht nicht länger aus. Fehlender Kontext führt Unternehmen manchmal in die falsche Richtung. Heute muss man verstehen, wie Nutzer sich online verhalten um ein Geschäftsmodell weiterzuentwickeln. Indem Unternehmen 2018 sich für eine Market Intelligence Strategie entscheiden, können sie den Markt besser verstehen. Sie müssen Ihr digitales Ökosystem täglich überwachen, Risiken und Chancen identifizieren und Ihre Teams darum bitten wettbewerbsorientierte Strategien unter die Lupe zu nehmen. Dann können Sie diejenigen umsetzen, die zu mehr Marktanteilen führen. Durch die Kombination von Marktintelligenz- und Analysestrategien werden Unternehmen in der Lage sein, effizientere Marketingmaßnahmen durchzuführen, die von höheren Umsätzen gekrönt sein werden.

Paloma Bernard, SimilarWeb
Paloma Bernard

Field Marketing Manager Europa bei SimilarWeb

 


Die Daten für die Personalisierung und UX arbeiten lassen

In einem Umfeld, in dem Akquise-Kanäle immer teurer (SEA, Anzeigen, …) oder unvorhersagbarer (SEO) werden, müssen sich Advertiser darauf konzentrieren die Customer Experience zu personalisieren, indem sie ihr Daten-Kapital voll ausschöpfen. Die größte Herausforderung liegt darin immer mehr Kontaktpunkte (Web, Mobil, Smart Objects, …) in einer konsistenten Customer Journey unterzubringen. Für einen schnellen ROI ist eine agile Herangehensweise unerlässlich, wenn man sich diesen Problemen stellt.

Lionel Cherpin, Empirik
Lionel Cherpin

Gründer der Agentur Empirik

 


Wir werden immer mehr und immer selbstverständlicher über unsere Stimme mit Maschinen interagieren

Trotz des Hypes um Künstliche Intelligenz, ist sie weiter weg, als die meisten von uns denken. KI und Deep Learning sind kompliziert und schwer zu bauen, zu implementieren und am laufen zu halten. In diesem Bereich gibt es nach wie vor zu wenig fähige Leute (und wer außer den großen Technologie-Giganten kann sich diese KI-Experten schon leisten?). Deep Learning-Plattformen müssen noch um einiges einfacher und benutzerfreundlicher werden (und günstiger im Betrieb).

Aber ein Teilbereich der KI, der gut funktioniert und in großem Maßstab anwendbar ist, ist die Sprach- und Texterkennung. Chatbots haben sich in den vergangenen beiden Jahren auf breiter Front durchgesetzt: 2015 haben nur 25 % der Unternehmen überhaupt von ihnen gehört. 2017 haben schon 75 % von ihnen einen Chatbot in Planung. Alexa und Siri sind Teil unseres täglichen Lebens geworden. Sprach-Interfaces werden sowohl im Privat- als auch im Geschäftsbereich immer normaler. Algorithmen für die natürliche Spracherzeugung und -verarbeitung, die mit Deep Learning arbeiten, werden immer besser. Sie können uns nicht nur verstehen sondern wirklich mit uns kommunizieren. Hören Sie sich nur mal die neueste Generation von künstlichen Sprachen an, die Google erschaffen hat: Sie lassen sich nicht mehr von echten Sprachen unterscheiden! Uns mit Robotern zu unterhalten wir immer alltäglicher für uns werden. Mein 7-Jähriger führt zu hause regelmäßig auf seinem iPad Gespräche mit Siri (aber machen wir uns nichts vor: Siri ist einfach dumm).

In der Wirtschaft werden sich Sprachinterfaces auf dem Markt durchsetzen. Ende 2018 werden Sie nur noch Ihre Stimme brauchen um Ihre Reports und Dashboards aufzurufen.

Sebastien Foucaud, certace
Dr. Sébastien Foucaud

Data Scientist & Stratege, Mitbegründer & Managing Director von certace

 


Unternehmen müssen sich neu erfinden und Kunden durch den Prozess der DSGVO-Compliance führen

2018 wird sich dank DSGVO der Datenschutz als Grundrecht durchsetzen, so wie das vom Europäische Menschenrechtskonvention bestimmt und vom französischen Verfassungsrat bestätigt wurde. Die Einsätze sind für alle immens: Digitale Anbieter, die ein lukratives Geschäftsmodell auf Kosten der Privatsphäre aufgebaut haben, müssen sich neu erfinden. Alle anderen müssen ihre Kunden durch diese Veränderung führen, die einen Einfluss auf unsere gesamte Gesellschaft haben wird.

Cyril Mazeau, AT Internet
Cyril Mazeau

CFO bei AT Internet

 


Crawl-Budgets sollten 2018 überprüft und optimiert werden

John Mueller hat 2017 die Idee eines „Crawl Budget“ aufs Tapet gebracht und erklärt, dass es 2018 noch wichtiger sein wird es im Auge zu behalten und zu optimieren. Mit der zunehmend massiven Annahme von AMP (Accelerated Mobile Pages) und der Zusammenführung von Mobile- und Desktop-Indizes ist es unverzichtbar, dass man messen kann, ob das vorhandene Budget wirklich für die Seiten mit der höchsten Priorität verwendet wird, die den meisten Traffic bringen. Google hat bereits mehrere „vertikale“ Suchmaschinen wie Google für Jobs angekündigt. Die neue Such-Konsole bietet spezifische Informationen auf branchenspezifische Websites. Die Verwendung strukturierter Daten wird zum Schlüssel um diese vertikalen Suchmaschinen optimal zu nutzen. Denken Sie lieber zweimal darüber nach, ob Sie Googles semantische Analysen über‘s Ohr hauen wollen. Schließlich denke ich, dass mehr Applikationen und Integrationen für Sprach-Assistenten veröffentlicht werden. Wir werden Zeuge eines Umbruchs, der so groß sein wird wie zu der Zeit als App-Stores sich durchsetzten. Dabei fängt meist der frühe Vogel den Wurm. Ich denke auch, dass viele Chatbot-Apps durch Sprachassistenten abgelöst werden.

François Goube, OnCrawl
François Goube

CEO von OnCrawl

 


Künstliche Intelligenz im Dienst von Marketers

Nach einer Demonstration der Stärke durch die Tech-Giganten kommen wir jetzt in eine Phase in der KI mit sehr konkreten Zielen eingesetzt wird. Das verspricht eine Vielzahl von Berufen zu revolutionieren, insbesondere die im Bereich digitales Marketing. 2018 wird ein entscheidendes Jahr für den Einsatz von KI und deren Nutzen für Marketer, besonders wenn es darum geht die User Experience zu verbessern (Personalisierung, Empfehlungen, Bilderkennung, Chatbots, …) und bei der Datenanalyse (automatische Segmentierung, Vorhersagen, automatische Insights, …). Trotz der Eile und der starken Bereitschaft diese Technologien zur Anwendung zu bringen, müssen wir leider mit ein paar Unannehmlichkeiten rechnen. Die Diskrepanz zwischen den Erwartungen (die die Latte wahrscheinlich zu hoch hängt) und der Realität ist zu groß. Datenqualität (oft unzureichend) wird ebenfalls ein entscheidender Faktor bei der Umsetzung dieser Art von Projekten sein.

Cédric Ferreira, AT Internet
Cédric Ferreira

Product Marketing Director bei AT Internet

 


2018 werden Analytics-Fähigkeiten demokratisiert

Davon haben Sie 2017 bestimmt viel gehört: In unserer digitalisierten Wirtschaft müssen Unternehmen, die gute Karten haben wollen, datengetrieben sein (also ihre Entscheidungen auf Daten basieren). Auch wenn sich viele Anbieter aus Frankreich dieses Themas angenommen haben, sehen wir hier, dass uns noch etwas von der vollständigen Demokratisierung der Daten abhält: die Käfighaltung der Analytics-Fähigkeiten. Viel zu oft ist das Know-How der Analysten in der „Analytics-Abteilung“ gefangen. In dieser Abteilung häufen sich deshalb die Anfragen von Kollegen, die ganz genau verstanden haben, wie nützlich die Daten sind, die aber nicht genügend Erfahrung haben um zu wissen, welche Indikatoren die meiste Relevanz haben und vor allem – wie sie darauf zugreifen können. 2018 dürfen die Daten deshalb nicht im engen Kreis der Analysten bleiben, sondern müssen sich bei allen Teams verbreiten. Die Herausforderung besteht darin, dass die anderen Teams in der Lage sein müssen, unabhängig auf ihre eigenen Anforderungen für ihr Geschäft einzugehen. Und vergessen wir nicht: Man braucht die Verbindung von Geschäftswissen und Daten, um neue Möglichkeiten zu erkennen – die Daten allein reichen nicht. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um Ihnen ein glückliches neues Jahr 2018 zu wünschen, in denen das Analytics-Wissen und die Daten-Demokratisierung wachsen!

Thibault de Broissia, Uptilab
Thibault de Broissia

Mitbegründer und CEO von Uptilab

 


Unternehmen achten mehr auf die Zweckbindung um die Compliance sicherzustellen

Wir sind auf der Zielgeraden zur DSGVO, aber noch ist nicht ganz klar, was die ePrivacy-Richtlinie sagt. Der Grundsatz der Rechenschaftspflicht, der im DSGVO-Artikel 5.2 festgelegt ist und die Erweiterung des Konzepts der „personenbezogenen Daten“ auf Cookies und UIDs wird die Sorgfalt erhöhen mit der Unternehmen auf Projekte mit Daten schauen. Die interne Transparenz muss gestärkt werden um schlecht koordinierte Maßnahmen oder die Auswirkungen von „abtrünnigen Ingenieuren“ zu vermeiden. Im Idealfall werden dabei auch die Firmenziele mit berücksichtigt (KPI-relevanter Bonus).

Unsere Branche muss auch wissen, dass es nicht reicht aus den Tools die „personenbezogenen Daten wegzuputzen“ um sicherzustellen, dass sie die Compliance-Vorgaben erfüllen. Der erste Grund dafür ist, dass die Beweislast darauf liegt zu zeigen, dass es sich nicht um personenbezogene Daten handelt und nicht anders herum (also: Datenpunkte a, b und c, können ein Individuum eindeutig identifizieren). Der zweite Grund ist, dass die Beschränkung auf einen bestimmten Zweck bewiesen werden muss, so wie es der Data Controller festgelegt hat (und nicht aus Sicht des Datenverarbeiters, so wie der Anbieter das einschätzt). Wenn Daten – selbst pseudonymisierte Daten – für einen nicht vorgesehenen Zweck genutzt werden, trägt auch der Anbieter die Verantwortung dafür.

Deshalb sage ich voraus, dass die Marktanteile für bestimmte Tools, egal wie sie diese bekommen haben, ihren Höchststand erreicht haben. Denn es wird immer mehr Wert darauf gelegt, dass Daten zweckgebunden eingesetzt werden und dass genau festgelegt wird, wo sie gespeichert werden – sogar noch bevor man sich darum kümmert, welche Zustimmung man für die ePrivacy braucht. (Übrigens: die aktuelle Version der ePrivacy-Regulierung geht immer noch nicht auf ein berechtigtes Interesse ein.

Aurélie Pols, Mind Your Privacy
Aurélie Pols

Gründerin von Mind Your Privacy

AT Internet Analytics Suite 2
Author

Editorial Manager Bernard ist verantwortlich für die Contentstrategie der Marke AT Internet. Er hat fast 10 Jahre Erfahrung bei Marketingtexten und als technischer Redakteur für die Softwareindustrie. Als Textspezialist arbeitet Bernard mit vielen verschiedenen Medien, unter anderem Blogs, White Papers, Interviews, Business Cases, Pressetexte, Infografiken, Videos, etc. Seine Spezialgebiete? Natürlich Marketing und Digitale Analyse!

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