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Blogartikel ursprünglich veröffentlicht am 29. Oktober 2015

Die Implementierungsphase ist ein kritischer Zeitpunkt in jedem Webanalyse-Projekt. Wir erleben immer wieder, dass man sich die Implementierung bis zum Ende eines Website-Projekts aufhebt und dann nicht richtig testet.

Dabei ist es absolut notwendig, dass Sie hier Risiken vermeiden. Schlechtes Tagging kann dazu führen, dass Sie Ihre Daten fehlerhaft sind oder verloren gehen. In beiden Fällen sind alle Maßnahmen, inklusive Datenanalyse, nach der Implementierung mit einem zweifelhaften Erfolg beschieden, denn sie basieren natürlich auf einer falschen Grundlage.

Wir geben Ihnen 6 Tipps wie Sie beim Einbauen des Analytics Tags Fehler vermeiden, Zeit sparen und verlässlichere Daten erhalten.

 

1. Achten Sie auf einen vollständigen Taggingplan

Alle Webanalyse-Implementierungen sollten auf einem Taggingplan basieren. Dieser Plan gibt den verantwortlichen Entwicklern ein genaues Ziel vor und erleichtert die erfolgreiche Projektabwicklung.

Nehmen Sie sich Zeit zum Nachdenken, bevor Sie mit der Implementierung beginnen. Zum einen hilft das Ihren technischen Teams besser einzuschätzen, wie viel Aufwand sie vor sich haben – und damit wie der Zeitplan und die Startdaten aussehen sollen („Daten“ im Plural, da man durchaus auch iterative Releases machen kann, die auf den Zielen im Taggingplan basieren.)

Zum anderen werden Sie selbst viel Zeit sparen. Wenn Sie schon vorab gründlich über die Implementierung nachgedacht haben, müssen Sie nur noch die technische Umsetzung erledigen, ohne sich ständig fragen zum müssen, welches Format Sie verwenden oder ob Sie bestimmte Buttons tracken müssen.

 

2. Berücksichtigen Sie die verwendeten Webtechnologien

Websites kann man mit unzählig verschiedenen Technologien erstellen. Man findet recht einfache Sites, die auf JavaScript basieren und Sites, die mit interaktiven Sprachen wie Flash in Angular JS oder emberJS erstellt wurden, was momentan sehr beliebt ist.

Diese Technologien haben einen entscheidenden Einfluss auf das Einbauen der Marker. Das sollten Sie auf dem Schirm haben, wenn Sie die Zeit berechnen, die Sie brauchen werden.

In JavaScript müssen Sie nur eine Datei aufrufen und können dann die darin enthaltenen Funktionen nutzen. Das ist meist sehr einfach und lässt sich schnell implementieren.

In AngularJS hingegen muss man komplett anders vorgehen. Ohne hier zu sehr ins Detail zu gehen – die Technologie hat sich aus dem MVC-Muster entwickelt und basiert auf Komponenten, die erst erstellt werden müssen, bevor man sie in eine Web-Applikation einfügen kann. Man braucht also zwei Schritte, im Gegensatz zum „einfachen“ JavaScript-Tagging. Das kann sich deutlich auf die Zeit für das Tagging auswirken.

Erklärungen zum Einbauen von AT Internet Tags in diese speziellen Formate stehen Ihnen direkt in unserer Online-Hilfe zur Verfügung.

 

 3. Lassen Sie sich von ersten Hindernissen nicht entmutigen

Beim Einbauen von Tags und Markern geht es ja eigentlich um Webentwicklung. Und in diesem Bereich stößt man bekanntlich häufig auf Probleme. Wir sprechen immer wieder mit Webanalysten, die behaupten, dass es nicht möglich sei, diese oder jene KPIs zu messen, da die Umsetzung technisch zu komplex wäre. Aber an diesem Punkt sollte man nicht stehen bleiben! Es kann tatsächlich eine Herausforderung darstellen, bestimmte Informationen zu messen, aber es ist selten komplett unmöglich (mit Technologie ist schließlich alles möglich).

In so einer Situation sollten Sie sich direkt an den Anbieter Ihrer Digital Analytics Lösung wenden – es ist unwahrscheinlich, dass Sie als einzige mit Ihrem Problem zu tun haben. Und selbst wenn Sie ein Einzelfall sind, kann Ihnen Ihr Anbieter mit seiner Erfahrung (zusammen mit dem Know-How Ihrer Entwickler) sicher dabei helfen, das Hindernis zu überwinden!

 

4. Wählen Sie die richtigen Tagging-Methoden aus

In der Regel haben Sie mehrere Möglichkeiten Web-Daten zu messen. Wenn Sie zum Beispiel die Impressions eines Werbebanners tracken wollen, gibt es verschiedene Methoden das Ereignis zu messen:

  • über einen Ad Server vor dem Banneraufruf
  • durch den Abruf der Informationen in dem Moment, in dem die Daten gesendet werden
  • über JavaScript oder JavaScript-Funktionen, die von speziellen Ereignissen aufgerufen werden …

Diese drei Methoden sind komplett verschieden. Jede hat seine Vor- und Nachteile. Wählen Sie die Tagging-Methode, die Sie verwenden wollen, sehr sorgfältig aus! Sie sollte Ihren Prioritäten entsprechen.

 

5. Denken Sie an die Performance der Website

Eine gute Website-Performance ist unverzichtbar. Wenn ein Browser heutzutage eine Site lädt, finden zahlreiche Aufrufe statt: Einige Webseiten haben mehr als 1.000 Calls pro einzelne Seite. Während ein Aufruf an ein Digital Analytics Tool nur selten mehr als ein paar Zehntelsekunden braucht, kann es durch mehrere Hundert von ihnen auf einer Site zu einer sekundenlangen Wartezeit kommen. Dabei hängt die Performance der Site noch nicht einmal nur von der Zahl der Aufrufe ab.

Es gibt Techniken um das Laden einer Seite zu beschleunigen. Zum Beispiel asynchrones Laden (mit mehreren Skripts gleichzeitig) oder das Laden von Skripts am Fuß der Seite. Damit kann man die Performance der Seite generell verbessern, auch wenn sich die Zahl der Aufrufe nicht verringert.

Allerdings können wir in manchen Fällen nicht darauf warten, dass die Seite komplett geladen wird, um Daten zu senden. Deshalb ist es trotz allem wichtig, Ihre Digital Analytics-Lösung so schlank wie möglich einzubauen.

Zum Beispiel brauchen Sie keinen Code zur Videomessung laden, wenn Sie keine Videos auf Ihrer Site haben. Und wenn Sie 30 Banner auf Ihrer Site haben, ist es oft leichter, die 30 zusammenhängenden Informationen gleichzeitig zu senden als nacheinander. Solche Best Practices sind hilfreich, um die Performance der Digital Analytics Tools zu verbessern – und damit auch die Performance Ihrer Site.

 

6. Testen, testen, und nochmal testen

Wir können nicht oft genug betonen, wie wichtig es ist. Testen ist der wichtigste Schritt beim Tagging.

Sobald die Implementierung abgeschlossen wurde, müssen Sie mit Ihren Tests zwei Dinge sicherstellen:

  • Erstens, dass die Daten da ankommen, wo Sie sie haben wollen. Wenn die Daten nicht an unsere Server gesendet werden, gehen sie unrettbar verloren. Deshalb müssen Sie sicherstellen, dass alles präzise so läuft, wie es laufen sollte.
  • Zweitens, dass Sie sich die richtigen Daten in Ihre Digital Analytics-Lösung holen und dass die Daten konsistent sind. Sobald alle Daten gesendet wurden, stellt sich vielleicht heraus, dass diese Daten nicht reichen. Wenn zum Beispiel der Seitenname inkorrekt ist, wird es später kompliziert die Informationen zu finden, die Sie brauchen.

 

Jede Site und jede Technologie hat ihre Eigenheiten. Deshalb funktioniert ein Code, der auf 30 Ihrer Webseiten funktioniert hat, vielleicht auf der 31. nicht! Deshalb sollten Sie auch einen Code, von dem Sie schon wissen, dass er funktioniert, noch einmal testen, um 100 %ig sicherzugehen, dass er auch erneut funktioniert.

Ein letzter Punkt: Wenn Sie Ihre Webseite aktualisieren, auch wenn es sich nur um einfache Änderungen handelt, empfehlen wir Ihnen, Ihr Tagging zu überprüfen. Auch kleine Änderungen können Einfluss auf das Tagging haben. Bei Aktualisierungen kommt es häufiger vor, dass das Webanalyse-Skript aus den verschiedensten Gründen gelöscht wird. Um die Tests zu erleichtern, sollten Sie mit Ihrem technischen Team feste Abläufe aufstellen mit denen Sie sicherstellen, dass die Marker noch da sind, wo sie sein sollen. Tools wie Selenium erlauben Ihnen Test-Szenarios zu erstellen, die gestartet werden können, wann Sie wollen. Spielen Sie jeden dieser Tests noch einmal durch, bevor Sie ein neues Release herausbringen. Damit verhindern Sie Rückschläge und den Verlust von Daten.

 

 

Author

Produktmanager. Nach 3 Jahren als Digital Analytics Consultant bei AT Internet kam Florian zum Produktmarketing. Seine Lieblingsthemen sind neue Technologien wie das Internet der Dinge, Web-Technologie und natürlich Digital Analytics. Dazu beschäftigt er sich autodidaktisch mit der Entwicklung von Webanwendungen, Computergrafik und Hardware.

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