Ad Blockers tactics for media groups

Unsere Datenexperten von AT Internet haben vor kurzem einen umfassenden Digital Analytics Survival Guide für die Medienindustrie zusammengestellt (und nicht nur für sie). In unserer neuen Blog-Serie sind wir einen Schritt weitergegangen – indem wir Herausforderungen, die gerade wichtig sind, untersuchen und zeigen, wie Digital Analytics Daten helfen können sie zu bewältigen. Entdecken Sie den effektivsten Weg, um Ihr Publikum zu messen, Ihre Content-Performance zu optimieren und herauszufinden, welche Strategien dabei helfen Ihren Content zu monetarisieren und Besucher auf Ihrer Site zu halten. Sie können auch unseren aktuellen Leitfaden herunterladen um herauszufinden, wie Sie im digitalen Minenfeld von heute wachsen und gedeihen können.

Teil 1: Mit Ad-Blockern arbeiten

Der erste Artikel in unserer Blog-Serie schaut sich an, wie sich seit einigen Jahren die Ad-Blocker ausgebreitet haben. Ad-Blocker-Software ist eine Herausforderung für Medienkonzerne, da sie sich auf ihre Werbeeinnahmen auswirkt und zu Traffic-Verlusten führt, weil alle digitalen Analysen ausgeschlossen werden.

Wie ist ihre Funktionsweise und wie weit verbreitet sind sie? Und was ist der effektivste Weg für Medienunternehmen und Online-Publisher ihren Web-Content zu optimieren, wenn ein Nutzer einen Ad-Blocker auf dem Browser aktiviert hat? AT Internet bietet mit seinem leistungsfähigen Ad-Blocker-Workaround eine Antwort darauf! Lesen Sie weiter und erfahren Sie mehr.

Was sind Ad-Blocker?

Ad Blocker/Filter (auch als Content Blocker bekannt) sind Software-Plugins oder Browser-Erweiterungen, die jeglichen Content, der auf einem Webbrowser oder einer App als Onlinewerbung erkannt wird, entfernen oder einschränken.

Es gibt sie in Form von eigenständigen Programmen, personalisierten Services oder Erweiterungen in einem Web-Browser oder Betriebssystem.


Ad-Blocker-Software zielt auf:

  • Selbststartende Videos – Video/Audio/Flash-Elemente, die automatisch widergegeben werden
  • Banner-Anzeigen/Web-Banner – eine Anzeige, die sich auf der Seite einer Webseite einbettet
  • Billboards – eine Pushdown-Anzeige, die am oberen Rand der Seite auftaucht und beim Scrollen Inhalte anzeigt
  • Interstitial Ads – überspringbare Vollbild-Anzeigen, die bei bestimmten Übergängen in der App auftauchen
  • Pop-Ups – die kleinen Werbefenster, die plötzlich im Vordergrund einer Seite auftauchen
  • Pop-Unders – ein neues Browserfenster, das unter dem aktiven Fenster erscheint
  • Sticky Ads – Ein Block in einem bestimmten Bereich des Bildschirms, der seine Position nicht verändert, während der Nutzer durch den Content scrollt

Wie viele Menschen nutzen Ad-Blocker?

Die Werbebranche hat sich in den letzten Jahren ziemlich verändert. Für digitale Werbung wird mit 40 % des Gesamtbudgets erstmals mehr Geld ausgegeben als für TV-Werbung (36 %). (Bis 2021 wird dieser Wert Schätzungen zufolge auf 50 % steigen). Allerdings wirkt sich der zunehmende Einsatz von Ad-Blockern auf den Umsatz von Verlagen und Mediengruppen aus, die auf Werbeeinnahmen angewiesen sind. Zahlen aus dem Jahr 2018 zeigen, dass 12,2 Millionen Menschen im Vereinigten Königreich jeden Monat einen Ad-Blocker verwendet haben. Das sind 22 % der Internetnutzer. In Frankreich waren es 28,7 %, in Deutschland 32 % und in den USA 25,2 %.

Laut einer aktuellen Studie von Deloitte ist die Zahl der Millennials, die in den USA allergisch auf Anzeigen reagieren, viel größer. Eine beachtliche Zahl von jungen Menschen blockt Werbung auf vier traditionellen oder Digital-Media-Kanälen oder mehr. Dazu gehören Software auf Computern und mobilen Geräten, Musik-Streaming und Video-Services.

Wie funktionieren Ad-Blocker?

Ad-Blocker verwenden Filterregeln um Inhalte auf einer Webseite zu blockieren oder zu verbergen. Während eine Webseite geladen wird, schaut sich der Ad-Blocker das Script der Site an und vergleicht es mit einer Liste von Sites und Scripts, die geblockt werden sollen. Bei einem Treffer wird der Inhalt blockiert.

Einige Ad-Blocker sind in der Lage, zwischen erwünschten und unerwünschten Anzeigen zu unterscheiden d.h. diejenigen, die bestimmten Vorgaben entsprechen, die durch ein Komitee für Akzeptable Anzeigen festgelegt wurden. Diese kommen dann auf eine „Whitelist“ und werden Nutzern mit Ad-Blockern gezeigt, die die Anzeige von erwünschten Anzeigen zulassen. Allerdings unterscheiden viele nicht zwischen erwünschten und störenden / aufdringlichen Anzeigen – die Einschränkungen gelten für alle Anzeigen gleichermaßen.

Trotz einer wachsenden Zahl von Methoden zum Blockieren von Anzeigen, geschieht das hauptsächlich über eine Domain-Identifizierung basierend auf Sites wie EasyList und einer teilweisen Datenanalyse auf allen Analysetools. Die wichtigsten Ad-Blocker-Erweiterungen sind AdBlock, AdBlock Plus, uBlock.

Störung der Datensammlung

Wenn Nutzer sich dazu entscheiden Werbung auf den Sites, die sie nutzen, zu blockieren, verhindern sie damit auch, dass die Daten durch die Content-Provider gesammelt werden – Ad-Blocker nutzen standardmäßig meist auch eine Funktion, die Data Analytics ausschließt. Wenn Ad-Blocker installiert sind, können zwischen 8 % und 25 % der Traffic-Daten verloren gehen. Das ist abhängig vom verwendeten Web-Analytics-Tool und der Art der Site, die gemessen wird. Konkret beinhaltet das den Verlust von Visit-Daten und quantitativen Metriken für die Site wie Visit-Länge, Pageviews, Conversions und Bounce Rate.

Lesen Sie weiter um herauszufinden, wie Sie Ihre Online-Inhalte mit dem AT Internet Ad Blocker Workaround optimieren können.

Bestimmte Ad-Blocker konzentrieren sich aktiv auf die Privatsphäre der Nutzer und verfügen über Funktionen mit denen Analytics-Tools geblockt werden. Die meisten Ad-Blocking-Tools verhindern die Datensammlung jedoch nicht standardmäßig. Sie bieten lediglich die Funktion als Option an, falls die Nutzer Interesse daran haben.

… aber mobile Ad-Blocker blockieren Web-Analytics standardmäßig!

Einmal installiert verhindern die Ad-Blocker auf mobilen Apps automatisch die Kommunikation mit den Domains, die angeblich etwas mit Werbung zu tun haben. Aber anders als bei Websites blockieren die meisten mobilen Ad-Blocker standardmäßig Web-Analytics-Tools. Obwohl es bei nativ entwickelten Apps nicht passieren sollte, dass die Mess-Tools und Anzeigen geblockt werden, geschieht es doch!

Browser

Die meisten Web-Browsern enthalten integrierte Funktionen für das Ad-Blocking und für den Schutz der Privatsphäre. Bei manchen ist das Blockieren von Inhalten standardmäßig aktiviert.

Google Chrome steht natürlich im Mittelpunkt der aktuellen Ad-Blocker-Debatte da bald der vielgepriesene eingebaute Ad-Blocker kommt. Er wird als Möglichkeit verkauft die Kontrolle an die Publisher zurückzugeben und die User Experience zu verbessern. Aber viele wenden ein, dass damit die „meisten Ad-Blocker-Erweiterungen ausgetrocknet werden“und dadurch die Macht des Tech-Giganten darüber, welche Art von Anzeigen gefördert wird, noch steigt.

AT Internets Ad-Blocker Workaround

Der beste Weg um herauszufinden, ob ein Ad-Blocker verwendet wird, ist durch die Einrichtung von AT Internets Adblock Detector. Exklusiv für Kunden von AT Internet zur Verfügung gestellt, hilft Ihnen das Plugin die Visits auf Ihrer Website zu erkennen, die Ad-Blocker nutzen und möglicherweise die Anfragen von AT Internet blockieren – mit einer Basis-Implementierung können Sie die Verwendung von Ad-Blockern messen und die Auswirkungen auf Ihre Datensammlung einschätzen.

Wie Sie die Datensammlung auf Ihren Sites sicherstellen

Es gibt bestimmte alternative Methoden um mit Ad-Blockern zu arbeiten, insbesondere bei der Implementierung Ihrer Webanalyse-Lösung (zum Beispiel Ihre Javascript-Dateien umbenennen, kein CDN oder Content-Delivery-Netzwerk verwenden oder anstelle Ihrer Markennamen neutralere Namen verwenden). AT Internets Funktion Custom Domain Data Collection (CDDC) sendet Daten direkt über Ihren eigenen Domain-Namen (anstatt die Domain von AT Internet), so dass Tracking-Scripts nicht deaktiviert werden. Damit ist es möglich den meisten Traffic zurückzugewinnen, der durch die Nutzung eines Ad-Blockers verlorengegangen ist. Einige unserer Kunden haben beachtliche Ergebnisse mit CDDC erreicht und bis zu 20 % ihres Traffic zurückgewonnenen. 

AT Internet hat auch eine neue Partnerschaft mit AdBack, einer Analytics- und Monetarisierungs-Lösung, die sich auf Ad-Block-Traffic spezialisiert. AT Connect Adback ermöglicht es Benutzern, die blockierten Audience-Daten wiederherzustellen, die Adback erkannt hat. Diese Daten fließen dann in die Interfaces der Analytics Suite 2 ein, einschließlich der Elemente, die von Ad-Blockern beeinflusst werden.

Anpassung der Media-Strategie

Zahlreiche Akteure in der Medienbranche haben ihre ganz eigene Strategie entwickelt um mit Ad-Blockern zu arbeiten und ihren Content zu optimieren. Im Jahr 2016 startete GESTE, eine französische Gruppe von Online-Medien und Service-Providern, eine Kampagne um eine neue Art zu finden um mit Ad-Blockern umzugehen. Die Gruppe, zu der AT Internet-Kunden wie z. B. Bayard Presse, Europa 1, France Televisions, L’Équipe, Le Figaro, Le Monde, Le Parisien, RadioFrance, TV5 Monde, sowie 90% der französischen Medien-Websites gehören, verweigerten teilweise oder vollständig den Zugang zu Inhalten, es sei denn ein Besucher deaktivierte seinen Ad-Blocker.

Das Ergebnis war ziemlich vorhersehbar, aber auch überraschend – als Online-Inhalte für Nutzer völlig unerreichbar waren, haben 33% ihre Ad-Blocker deaktiviert. Bei einer teilweisen Verfügbarkeit waren es nur 6%. Dennoch aktiviert 53% der Nutzer ihren Ad-Blocker erneut, sobald die Kampagne abgeschlossen war.

Die französische Sportzeitung L’Équipe hat eine noch innovativere Haltung gegenüber Benutzern mit Ad-Blockern eingenommen. Auf ihrer Webseite wird erklärt, dass es unmöglich ist, völlig „kostenlose „Informationen auf einer digitalen Plattform zur Verfügung zu stellen und geben den Nutzern eine Reihe humorvoller Warnungen inklusive gelber Karten wenn sie ihre Ad-Blocker nicht ausschalten.

Neue Medien-Einnahmen generieren

Der Rückgang der klassischen Online-Werbung führte dazu, dass große Medienunternehmen ihren Fokus mehr auf hochwertigen bezahlten Content richten, den sie in Partnerschaft mit Werbemarken erstellen. Aurore Domont, die Präsidentin von FigaroMedia, verrät ihr Erfolgsrezept – „Wir setzen primär auf unsere eigenen Inhalte, die von Journalisten erstellt werden. Dazu kommen 25 % Content von Marken und 25 % Co-Produktionen mit Agenturen. Am Schluss fügen wir alles zusammen. In diesem neuen Modell ist die Content-Erstellung der Schlüssel. Unsere Inspiration holen wir uns von den Journalisten der Gruppe und den Grafikern.“ In den Vereinigten Staaten generiert Forbes, der Pionier des ‚nativen Advertising‘, über ein Drittel seiner Anzeigeneinnahmen über sein Content Creation Studio Brandvoice. „Wir verbinden Marken mit Content-Schöpfern auf der ganzen Welt. Wir helfen ihnen Inhalte zu designen und zu verbreiten und das in allen Formaten von Text über Video bis zu Computer-Grafiken.“, erklärt Tom Davis, der International Marketing Director von Forbes.

Geld verdienen vs. User Experience

Für den Benutzer vereinfachen Ad-Blocker das Look-and-Feel von Websites erheblich. Sie reduzieren auch die Anzahl der HTTP-Cookies, steigern die Upload-Zeit von Seiten, sparen Batteriestrom und stellen die Seite ergonomischer und übersichtlicher dar. Und dann gibt es da noch die Punkte Schutz der Privatsphäre und Schutz vor Malware!

Für die Online-Medien-Branche und Veröffentlichungen, die viele oder alle Einnahmen über die Werbung generieren, stellen Ad-Blocker ein Problem dar – also beinahe für alle professionellen Veröffentlichungen im Internet. Der Schlüssel ist eine Win-Win-Situation für die Verbraucher, Werbetreibenden und Publisher herzustellen, in der Web Analytics der Grundstein für die Verbesserung des UX ist und Verlage ihr Anzeigen-Inventar effizient monetarisieren können.

Erfahren Sie mehr darüber, wie Medienorganisationen Ad-Blocker umgehen, indem Sie „Das Datenspiel gewinnen – Digital-Analytics-Taktiken für Mediengruppen“ lesen.

Media Guide AT Internet DE
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Zweisprachiger Redaktions- und Übersetzungsmanager (und ein Junge aus London!). Chris ist ein erfahrener BtoB- und BtoC-Texter. Er kann zielgerichtet redaktionelle Inhalte für interne und externe Kommunikationsmaterialien erstellen, Kernbotschaften auf die Websites bringen und überzeugende redaktionelle Werkzeuge aufbauen um die Leser zu fesseln. Seine Aufgabe ist es, den Informationsfluss auf den Punkt zu bringen und den internationalen Internet-Kunden von AT Internet treffsichere, aufschlussreiche Inhalte zu liefern, die für internationale Unternehmen und deren Publikationen relevant sind.

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