Fabien_Le_Brusq

Fabien Lebrusq ist Head of Mobile Marketing für die französische Tageszeitung Leparisien.fr. Mit uns wirft er einen Blick zurück auf seinen Werdegang und teilt seine Erfahrungen mit uns. Er hat einiges über aktuelle Trends und die Herausforderungen im mobilen Bereich zu sagen, mit denen sich führende Presseunternehmen auseinandersetzen müssen.

Was hast Du gemacht, bevor Du Head of Mobile Marketing bei Le Parisien geworden bist?

Eigentlich habe ich einen wissenschaftlichen Hintergrund und besitze einen Abschluss in Applied Languages. Aber ich habe schnell festgestellt, dass meine Leidenschaft dem Marketing gehört. Also habe ich einen Master in Internationalem Marketing und Management drangehängt. Meine ersten Berufserfahrungen konnte ich bei Orange sammeln, wo ich in verschiedenen Positionen in mobilen Projekten gearbeitet habe. Zuerst war ich Assistant Project Manager, dann im Sales-Team und schließlich Mobile Product Manager. Seit 2011 bin ich Head of Mobile Marketing bei der französischen Tageszeitung Le Parisien – Aujourd’hui en France.

Welche digitale Strategie verfolgt Le Parisien?

Le Parisien-Aujourd’hui ist die führende allgemeine Zeitung in Frankreich. Die Marke LeParisien.fr bietet über 26 Apps für 7 verschiedenen Betriebssystemen an. Damit sind wir auf den Spitzenplätzen im OJD*-Ranking, was die Zahl der Visits auf mobilen Kanälen (mobile Apps) angeht, denn wir haben etwa 4,5 Millionen Downloads. Das Ziel von Parisien.fr ist es unseren Lesern den ganzen Tag über Informationen zu liefern und das bei optimaler Nutzerfreundlichkeit. Wir wollen den mobilen Traffic steigern und natürlich unsere Angebote noch besser vermarkten.

Was sind momentan Deine Aufgaben und Herausforderungen?

Ich bin dafür zuständig die mobile Marketingstrategie des Unternehmens weiterzuentwickeln. Ich arbeite dafür an Projekten, wie dem Erstellen neuer Apps, Kommunikationskampagnen und Partnerprogrammen. Ich habe auch eine Vermittlerrolle, denn ich arbeite mit CRM, SEO/SEM und den Social Media Teams ebenso wie mit der technischen Abteilung. Die Plattform von AT Internet wird von allen Teams bei Le Parisien verwendet, auch dem Marketing Team und unseren Journalisten, damit sie die Besucherzahlen ihrer Artikel überwachen können.

Kannst Du uns kurz beschreiben, wie ein typischer Arbeitstag aussieht?

Als erstes sehe ich mir die AT Internet Traffic-Daten an. Ich vergleiche sie mit den Zahlen vom Vortag und der letzten Woche. Außerdem interessiert mich ein Vergleich der Webdaten mit den mobilen Daten, da unter allen Headlines eines Tages immer die aktuellsten Informationen diejenigen sind, die am meisten Traffic generieren. Mit einem Vergleich weiß ich, ob die Nachrichten oder eine unserer Marketingmaßnamen mehr Traffic bringen. Natürlich lese ich auch meine E-Mails und informiere mich auf den entsprechenden Seiten und Blogs darüber, was sich im mobilen Markt getan hat. Danach widme ich mich den einzelnen Aufgaben für die unterschiedlichsten Projekte. Im Moment kann das von der Überwachung von App-Updates bis zur Einführung eines neuen Produkts alles Mögliche sein.

Was denkst Du waren die größten Veränderungen in Deinem Job?

Ich glaube, dass eine Phase beginnt, in der das Targeting von Nutzern mobiler Geräte immer spezialisierter wird, was Ort, technische Analyse und Identifizierung der Interessensgebiete anbelangt. Die Statistik belegt klar, dass mobile Technologie einen Boom erlebt und dass damit das Angebot vor Ort funktioniert und Umsatz bringt. Letztes Jahr haben wir über SoLoMo (Social-Local-Mobile) gesprochen und ich denke, dass diese Art von Targeting sich dauerhaft durchsetzen wird.

Was war Dein größter Erfolg in Deiner jetzigen Position?

Ich war stark in ein Projekt eingebunden, in dem die mobile App für eine unserer Marken überarbeitet wurde. “Sortir avec le Parisien” Kurz erklärt kann die App erkennen, wo sich der Nutzer befindet und ihm verschiedene Aktivitäten in der Umgebung vorschlagen, zum Beispiel Theater, Restaurants, Diskos, etc. Der Nutzer ist dann in der Lage auszuwählen, was ihn interessiert, die Auswahl mit anderen auf sozialen Netzwerken oder per E-Mail zu teilen und sie zusammen mit Freunden zu bewerten. Ich habe dieses Projekt von A bis Z verwaltet, sowohl was die Grafik angeht, als auch alles was die Überwachung des Fortschritts bei unserem Mobile Service Provider betrifft. Wir haben die Daten von AT Internet verwendet, um die Bereiche zu identifizieren, die in der alten App am häufigsten aufgerufen wurden. Außerdem haben wir die Statistiken der Web-Version analysiert um die Seiten mit dem meisten Traffic zu finden.

Welche Analyse im Angebot von AT Internet interessiert Dich am meisten?

Ich bin ein Technik-Fan und bleibe gern in Sachen Hi-Tech auf dem Laufenden. Ich überwache die Statistiken über die Entwicklungen der Betriebssysteme und App-Versionen sehr genau. Zum Beispiel war ich kürzlich mit den Analysen von AT Internet in der Lage herauszubekommen, dass iOS7 von Apple schon von den meisten Nutzern installiert wurde, auch wenn es eigentlich nur für Entwickler zur Verfügung steht. Aber die Fans von Apple haben trotzdem einen Weg gefunden, das Betriebssystem zu installieren.

Hast Du bei der Webanalyse viel mit routinemäßigen Aufgaben zu tun?

Nein, bei der Webanalyse eigentlich nicht. Aber ganz allgemein würde ich sagen, dass die meisten nicht systematisch an mobile Aktivitäten herangehen. Die Presse hat einen gewaltigen Umbruch erlebt und musste sich seit den ersten Tagen des Internet anpassen. Heute passiert etwas Ähnliches mit dem mobilen Markt und wir bekommen ein Gefühl dafür wie der Hase läuft. Ein großer Teil meines Aufgabenfelds ist es meine Kontakte davon zu überzeugen, dass alles, was im Web möglich ist auch auf mobilen Geräten abgebildet werden kann. Die Chancen sind in diesem Kanal einfach riesig!

Welchen Rat würdest Du rückblickend jemandem geben, der heute als Webanalyst anfängt?

Tagge alles! Auch wenn Du denkst, dass manche Informationen nicht verwertet werden können, sollte man dennoch alles markieren, denn es das ist die Grundlage, wenn man von so vielen Informationen über den eigenen Traffic wie möglich profitieren will.

Was gefällt Dir an Deinem Job am besten?

Ich mag die Flexibilität meiner Stelle, da ich verschiedene Marketing-Plattformen und –Tools nutzen kann. Ich interessiere mich sehr für die Verhaltens- und Nutzeranalysen. Wenn ich aussagekräftige Daten zusammenstelle, habe ich das Gefühl wirklich zu helfen. Wenn es um die stets erweiterten Statistiken geht, bin ich der Überzeugung, dass die Arbeit bisher und in Zukunft einen deutlichen Einfluss darauf hatte, wie die Leser unsere Apps nutzen.

Vielen Dank an Fabien, dass er unsere Fragen beantwortet hat. Wir möchten ihm auch für seine zahlreichen Präsentationen und Vorträge danken, die er auf Events von AT Internet gehalten hat. Sie sind immer sehr bereichernd und helfen uns unsere Lösungen zur Messung und Analyse von mobilen Kanälen zu verbessern.

*Die OJD ist eine französische Gesellschaft, die überwacht, welche Verbreitung Zeitungen, Magazine und andere Anzeigenkanäle haben.
Author

Editorial Manager Bernard ist verantwortlich für die Contentstrategie der Marke AT Internet. Er hat fast 10 Jahre Erfahrung bei Marketingtexten und als technischer Redakteur für die Softwareindustrie. Als Textspezialist arbeitet Bernard mit vielen verschiedenen Medien, unter anderem Blogs, White Papers, Interviews, Business Cases, Pressetexte, Infografiken, Videos, etc. Seine Spezialgebiete? Natürlich Marketing und Digitale Analyse!

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